Die Tendenzen der gängigen Meinungen über Feuerwerke erstrecken sich in letzter Zeit leider nicht wenig ins Negative. Feuerwerke seien besonders klimaschädlich, sie produzieren viel Feinstaub und hinterlassen eine Menge Feuerwerksmüll. -WEIT GEFEHLT!
Professionell ausgeführte Feuerwerke produzieren bedeutend weniger Müll, CO2 und Feinstaub als Sie annehmen würden. Doch eins nach dem anderen.
Nach dem Feuerwerk ist vor dem Feuerwerk!
Das gilt nicht nur für die Firma selber, sondern auch für das verwendete Equipment. Der versierte Großfeuerwerker ist bestrebt, die Menge an nicht wiederverwertbaren Materialien so gering wie möglich zu halten, denn Dinge die nicht wiederverwertet werden können, müssen zwangsläufig auch entsorgt werden. Die Entsorgung produziert zusätzlich Kosten, die man selbstverständlich klein halten möchte. Sinnvoll ist es also auf Nachhaltigkeit zu setzen um so Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen. Und genau das machen wir und andere Feuerwerksfirmen auch schon seit Jahrzehnten so. Bei wiederverwertbaren Materialien handelt es hauptsächlich um Abschussgeräte für die großen Feuerwerkseffekte wie z.B. Bomben und Bombetten, die in jedem Großfeuerwerk Verwendung finden. Diese Abschussrohre oder auch Mörser genannt, können entweder aus GfK (Glasfaser verstärkter Kunststoff) oder aus Metall bestehen und können immer wieder "neu geladen" und verwendet werden.
Das Bild zeigt Abschussgeräte aus Aluminium, welche schon seit vielen Jahren im Einsatz sind. | Dieses Bild zeigt eine 75mm Feuerwerksbombe, bei welcher die Hülse zu 100% aus Pappe und Papier gefertigt wurde. |
Natürlich kommen wir in der Feuerwerkerei nicht ohne Papier und Pappe aus, dieses Material ist sogar elementar für verschiedene Feuerwerkseffekte. Aufsteigende pyrotechnische Artikel, welche sich am Himmel entfalten, bestehen so gut wie immer aus recycelter Pappe, da sie ein relativ geringes Gewicht besitzt und auch recht schnell wieder kompostiert. Nicht zuletzt auch wegen der harmlosen Splitterwirkung, die beim Öffnen einer Feuerwerksbombe am Himmel entsteht.
Ein Verzicht auf Kunststoffe ist in der Pyrotechnik leider nur eingeschränkt möglich. Der wichtigste Aspekt ist hierbei der Wetter- und Feuchtigkeitsschutz. Die aufgebauten Feuerwerkskörper werden z.B. mit Folie oder Plane gegen Regen geschützt. Größtenteils verwendet man dabei Gewebeplanen, wie sie auch auf dem Bau eingesetzt werden. Diese Planen werden vor der Zündung wieder entfernt, damit sie durch die abgeschossenen Feuerwerkskörper nicht zerstört werden. Sie können dann beim nächsten Feuerwerk wiederverwendet werden. Wenn Folien vor dem Abschuss nicht entfernt werden sollen, kommen neuartige Kunststofffolien aus Maisstärke zum Einsatz, diese halten eine gewisse Zeit die Feuchtigkeit von den pyrotechnischen Gegenständen ab und lösen sich nach dem Feuerwerk innerhalb von ein paar Tagen rückstandslos wieder auf.
Kunststoffe und Feuerwerk werden oft mit handelsüblichen Silvesterraketen assoziiert. Am Neujahrstag findet man die Raketenspitzen oder die orangenen Schutzkappen für die Zündschnüre häufig auf der Straße liegen. In professionellen Feuerwerken werden Raketen nur in den seltensten Fällen verwendet. Hierbei beschränkt man sich auf Feuerwerksbomben aus Pappe (siehe Bild oben). Führende Importeure verzichten bereits schon auf Kunststoffteile bei Silvesterraketen für den Jahreswechsel.
Wir als pyrotechnischer Betrieb unterliegen den deutschen Gesetzten zum Tier- und Umweltschutz. Während des Anzeigeverfahrens (Anmeldung) für ein Feuerwerk arbeiten wir nicht nur mit der Kreis-oder Stadtverwaltung zusammen, sondern beziehen auch die zuständige ,,Untere-Landschaftsschutz-Behörde'' mit ein. Oft erhalten wir explizite Anweisungen zum Schutz der umliegenden Flora und Fauna. In seltenen Fällen wurden sogar schon Feuerwerke von der Landschaftsschutzbehörde untersagt, da wir z.B. geschützte Vogelarten bei der Brut hätten stören können. Bei jedem Auftrag werden uns strenge Auflagen erteilt, an welche wir uns zwingend halten und auch halten müssen.
Feinstaub und CO2
Feinstäube sind lokale Emissionen und nicht klimarelevant. Sie können daher nicht als Begründung für Maßnahmen des Klimanotstandes herangezogen werden. Maßgeblich klimaschädlich sind Treibhausgase – allen voran Kohlendioxid, also CO2. Der CO2-Anteil im Feuerwerk ist jedoch signifikant gering. Das bestätigt auch das Umweltbundesamt auf Seite 7 seiner Broschüre „Zum Jahreswechsel: Wenn die Luft ‚zum Schneiden‘ ist“. Darin heißt es: „Kohlendioxid(CO2)-Emissionen aus Feuerwerkskörpern sind nach Schätzungen des Umweltbundesamtes von geringer Bedeutung“. Der Anteil der durch Feuerwerk entstehenden CO2-Emissionen an den jährlichen Treibhausgasemissionen in Deutschland – und diese sind der einzig relevante Faktor zur Herleitung von Maßnahmen im Rahmen des Klimanotstandes – beträgt lediglich ein Millionstel. Darin inkludiert sind sowohl die Großfeuerwerke als auch das gesamte private Silvesterfeuerwerk.
Im Rahmen eines Großfeuerwerkevents mit einer NEM (Nettoexplosivmasse) von 100 Kilogramm werden 15,6 Kilogramm klimarelevantes CO2 freigesetzt. Bei der Verbrennung von Diesel entstehen 2,65 Kilogramm CO2 pro Liter Kraftstoff. Somit wird durch das Feuerwerk in unserem Beispiel genauso viel CO2 freigesetzt, wie bei der Verbrennung von weniger als 6 Litern Diesel. Wie man an diesen Zahlen sehen kann, sind die Auswirkungen des Feuerwerks auf das Klima verschwindend gering.
Zitat von Quelle: Co2 und Großfeuerwerke vom VPI